Beim Lesen spüren: „Türkisgrüner Winter“ von Carina Bartsch
In dem Roman „Türkisgrüner Winter“ von Carina Bartsch geht es darum, dass sich Emily die Hauptfigur in einem emotionalen Chaos befindet. Nach einem gemeinsamen Campingausflug mit Freunden lässt Elyas nichts mehr von sich hören, obwohl sich beide nicht nur auf der Gefühlsebene ziemlich nah waren. Auch die Antworten von E-Mail Kumpel Luca können nur noch als Marginalie bezeichnet werden, Emily hat Luca vom Camping-Trip erzählt und ihm ein Treffen vorgeschlagen.

Zittern mit Seufzern und Neins

Emily macht sich Gedanken und fragt sich, was sie jetzt schon wieder falsch gemacht hat?! Wollen beide Jungs wirklich nichts mehr von ihr wissen?! Auf der anstehenden Halloween-Party will Emily allen Mut zusammenpacken und „ihren“ Elyas nach dem Status quo fragen. Ich habe „Türkisgrüner Winter“ sofort nach „Kirschroter Sommer“ (von der gleichen Autorin) verschlungen. Nach „Kirschroter Sommer“ hatte ich nämlich eine schier unglaubliche Gier danach, sofort den zweiten Band zu durchschmökern, „Türkisgrüner Winter“ stand zum Glück bereits in meiner Bibliothek. Das Herunterladen des eBooks oder der Gang in den Buchhandel hätte mir hier viel zu lange gedauert.

Und ich wurde nicht enttäuscht, schließlich knüpft sich der Handlungsfaden von „Türkisgrüner Winter“ nahtlos an „Kirschroter Sommer“ an. Durch den Campingausflug gerät Emily ins Gefühlschaos, außerdem ist seitdem auch noch der virtuelle Brieffreund Luca total auf Distanz gegangen. Emily zermartert sich das Hirn, warum sich die beiden Burschen so verhalten und will endlich den Grund dafür erfahren. Ich war schon nach den ersten Seiten komplett drin in der Story und habe mit Emily mitgefühlt, die Emotionen schwankten wie auf einer Nussschale in tosender See. Wie oft habe ich mit geküsst, mit gezittert mit gewartet, viele Seufzer und Neins bestimmten meine Lesezeit.

Bibbernd vor emotionaler Spannung

Die Handlung ist zwar nicht unvorhersehbar und eigentlich bis auf einige Ausnahmen eher simpel konstruiert. Schließlich ist man dem spannenden Geheimnis um die Identität Lucas, dem Emily in diesem Roman langsam, aber stetig näher rückt, schon im „Kirschroten Sommer“ auf die Schliche gekommen. Vom Handlungsfaden her kann man sich zudem leicht vorstellen, was auf den rund 450 Seiten so geschieht. Viele werden jetzt argumentieren, dass dies eigentlich nur das Fazit zulasse, der Roman sei langweilig oder oberflächlich. Aber müssen es denn immer die bis zuletzt spannenden Reißer von Simon Beckett oder die in sich verwobenen Lesestränge eines Dan Brown sein, um einen Leser glücklich zu machen? Nein!

Denn auch in der „Türkisgrüner Winter“ habe ich mich auf jede Silbe, jeden Satz, jede Seite aufs Neue gefreut und den Moment herbei gesehnt, in dem Elyas und Emily sich endlich wieder in die Augen schauen, egal, ob emotional oder physisch. Schließlich haben mich die Emotionen, die in dieser Geschichte vermittelt werden, vollkommen überzeugt und fasziniert. Ich hing teilweise bibbernd vor emotionaler Spannung mit meinen Lippen an der Wortkunst von Carina Bartsch, konnte das Buch kaum beiseitelegen.

Lesen, um zu spüren

Da der Roman für langatmige Szenerien ohnehin keinen Platz bietet, sind die Seiten schnell überflogen und durchgeblättert. „Türkisgrüner Winter“ offeriert dem Leser ergo eigentlich alles, was man für frohe und kurzweilige Lesestunden benötigt. Die Autorin kann sich glücklich schätzen, denn meines Erachtens hat sie nach dem „Kirschroten Sommer“ mit „Türkisgrüner Winter“ noch einen drauf gesetzt. Bei „Kirschroter Sommer“ musste ich oft lächeln und schmunzeln, in romantischen Szenen schmolz ich dahin, Bauchschmerzen bereitete mir der Liebeskummer. Bei „Türkisgrüner Winter“ allerdings habe ich ein frohes Herz, das ein oder andere Mal half mir ein Taschentuch beim Trocknen der Freudentränen.

Zu der rundum gelungenen Melange aus Stil, Handlung und Figurenauthentizität trägt auch der Umstand bei, dass sich die Charaktere im Vergleich zum ersten Roman nicht verändert haben. Die Protagonisten sind einem ans Herz gewachsen, ebenso wie Emily, die aus der Erzählperspektive berichtet. Der Klappentext auf der Rückseite wirbt mit dem Slogan „Geschichten muss man nicht nur lesen, man muss sie spüren“. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, genauso ist es mit kirschroter Sommer von Carina Bartsch. Lesen und spüren!

Weitere interessante Artikel und Interviews zum Autor Carina Bartsch und Ihr Buch „Türkisgrüner Winter“:

• Die offizielle Webseite der Autorin Carina Bartsch – carinabartsch.de
• Schriftliches Interview mit Carina Bartsch – amazon.de
• Interview mit Carina Bartsch und R. Ohligschläger – herzgedanke.wordpress.com

Sarah J. berichtet über das Buch „Türkisgrüner Winter“ auf Youtube

https://www.youtube.com/watch?v=zhxomcuP84E&hd=1

Sarah J. berichtet in ihrem Youtube-Channel „TheSarahStory“ über das Buch „Türkisgrüner Winter“ von Carina Bartsch. Quelle: Youtube.de